Lagendijk, Marie

Krankenschwester im Albert Schweitzer Spital in Lambarene


Lagendijk, Marie
Kurz & Kompakt
Geburtstag:1. Juni 1907
Geburtsland:Niederlande
Sterbedatum:11. April 1990
Sterbeort:Amsterdam
Sterbeland:Niederlande

Maria Langendijk (1908 – 1990) war eine niederländische Krankenschwester im Schweitzer-Hospital. [1,8] 1938 reiste Maria Lagendijk erstmals nach Lambarene. Sie arbeitete dort auch nach Dr. Albert Schweitzers Tod im Jahr 1965 als Narkoseschwester weiter. [2] Insgesamt sind neun Aufenthalte von Maria Lagendijk zwischen 1938 und 1965 verzeichnet. [3]

Edouard Nies-Berger beschreibt seinen Eindruck von Maria Lagendijk während des Aufenthaltes in Lambarene als den einer "freundlichen Frau, die sich taktvoll im Hintergrund halte". [4]

Während der Regenzeit 1943 erkrankte Maria Lagendijk schwer. Da sich ihr Zustand nicht besserte, war sie gezwungen von August 1944 bis zum Kriegsende im amerikanischen Missionskrankenhaus in Kamerun zu verbleiben. [5] Aus dem Briefverkehr Schweitzers mit Fritz Buri lässt sich schließen, dass sie nach Ende der deutschen Besatzung in die Niederlande zurückkehrte.

So teilt Schweitzer Buri am 17.September 1945 mit, dass er Fritz Dinner-Obrist, Kassier des Schweizer Hilfsvereins für Lambarene, um Unterstützung Maria Langendijks, die sich zu diesem Zeitpunkt in Oudewater aufhielt, gebeten habe; sie benötige warme Kleider und eventuell auch Geld. Einem Antwortbrief Fritz Buris vom 15. November 1945 nach zu urteilen, wurde dieser Bitte nachgekommen und die Hilfe erreichte sie auch.[6] Nach ihrer Genesung kehrte Maria Lagendijk nach Lambarene zurück.

Im Rahmen einer am 16.11.1952 im niederländischen Rundfunk übertragenen Rede dankte Albert Schweitzer Maria Lagendijk für die jahrelange, aufopfernde Arbeit in Lambarene. [7]

1988, im Alter von 80 Jahren, wurde Maria Lagendijk in von der New York Times in Lambarene interviewt. Sie sei erstmals 1938 nach (damals) Französisch-Äquatorial-Afrika gereist. Auf die Frage nach Albert Schweitzer erzählt sie, sinnbildlich für dessen Charakter sei gewesen, dass er das Geld für seinen Friedensnobelpreis im Jahr 1953 augenblicklich in neue Metalldächer für das Hospital investierte. Als echter Elsässer habe sich in ihm zudem der Charme eines Franzosen mit der Solidität eines Deutschen gepaart. [8]  

Verfügbare Bildlinks:

+ Eine undatierte Fotografie von Maria Lagendijk vor einem Gebäude in Lambarene:
https://noord.zenderstreeknieuws.nl/reader/47691/802837/oudewater-als-middelpunt-in-europa-zoveel-bijzondere-verhalen
+ Eine Fotografie von Maria Lagendijk im Operationssaal (ca. 1960-1965):
https://www.e-pics.ethz.ch/index/ethbib.bildarchiv/ETHBIB.Bildarchiv_Com_C-AA00-005-001-005_40118.html

Quellenangaben:

[1] https://www.schweitzer.org/2016/index.php/de/lambarene/mitarbeiter-1913-1695 (aufgerufen am 4.11.2019)
[2] Brabazon, James: Albert Schweitzer: A Biography, Second Edition, Syracuse University Press, 2000, S.366
[3] Wolf, Roland: Albert Schweitzers Erben: Ein weltweites Netzwerk engagierter Freunde und Förderer, Lit Verlag Dr. W. Hopf, Berlin, 2018, S.169
[4] Nies-Berger, Edouard: Albert Schweitzer as I Knew Him, Pendragon Press, 2003, S.35
[5] Mühlstein, Verena: Helene Schweitzer Bresslau: ein Leben für Lambarene, 3. Auflage, C.H. Beck, 2010, S.249
[6] Urs Sommer, Andreas: Existenzphilosophie und Christentum: Briefe 1935-1964 Albert Schweitzer, Fritz Buri, C.H. Beck, 2000, S.93
[7] http://home.kpn.nl/mok00036/Schweitzer.htm  (aufgerufen am 4.11.2019)
[8] https://www.nytimes.com/1988/03/01/science/le-schweitzer-still-inspires-deep-loyalty.html (aufgerufen am 4.11.2019)