Erwin Rommel, mit vollem Namen Erwin Johannes Eugen Rommel, Spitzname "Der Wüstenfuchs", (geboren am 15. November 1891 in Heidenheim; gestorben am 14. Oktober 1944 in Herrlingen bei Ulm), war ein deutscher Feldmarschall, der zum beliebtesten General des Deutschen Reichs avancierte. Auch gewann er den offenen Respekt seiner Feinde durch seine spektakulären Siege als Kommandeur des Afrika-Korps im Zweiten Weltkrieg. [1]
Frühes Leben und Karriere
Rommels Vater war Lehrer, wie sein Großvater, und seine Mutter war die Tochter eines hohen Beamten. Eine Karriere als Offizier begann nach der Gründung des Deutschen Reiches im Jahr 1871 selbst unter den bürgerlichen Süddeutschen in Mode zu kommen. Trotz des Fehlens einer militärischen Tradition in seiner Familie trat Rommel 1910 als Offizierskadett dem 124. Württembergischen Infanterieregiment bei.
Im Ersten Weltkrieg kämpfte Rommel als Leutnant in Frankreich, Rumänien und Italien. Sein tiefes Verständnis für seine Männer, sein ungewöhnlicher Mut und seine natürliche Begabung als Führungskraft versprachen schon früh eine großartige Karriere. In der preußisch-deutschen Armee war eine Karriere im Generalstab der normale Aufstiegsweg, doch Rommel lehnte es ab, diesen Weg einzuschlagen. Sowohl in der Reichswehr der Weimarer Republik als auch in Adolf Hitlers Wehrmacht blieb er als Frontoffizier in der Infanterie. Wie viele große Generäle besaß er ein ausgeprägtes Lehrtalent und wurde dementsprechend auf Posten an verschiedenen Militärakademien berufen. Die Früchte seiner Kampferfahrungen im Ersten Weltkrieg bildeten zusammen mit seinen Ideen zur Ausbildung junger Soldaten im militärischen Denken die Hauptbestandteile seines Lehrbuchs "Infanterie Angriffe" (1937), welche hohe Wertschätzung fand.
Nach der Annexion Österreichs durch Deutschland wurde Oberst Rommel 1938 zum Kommandanten der Offiziersschule in Wiener Neustadt bei Wien ernannt. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er zum Befehlshaber der Truppen ernannt, die das Hauptquartier des Führers bewachten, und wurde Hitler persönlich bekannt. Rommels Chance, sich als Kommandeur zu beweisen, kam im Februar 1940, als er das Kommando über die 7. Panzerdivision übernahm. Er hatte noch nie zuvor gepanzerte Einheiten befehligt, ergriff jedoch schnell die enormen Möglichkeiten mechanisierter und gepanzerter Truppen in einer offensiven Rolle. Sein Überfall auf die französische Kanalküste im Mai 1940 war der erste Beweis für seine Kühnheit und Initiative.
Kommandant des Afrika-Korps
Weniger als ein Jahr später, im Februar 1941, wurde Rommel zum Kommandeur der deutschen Truppen ernannt, die entsandt wurden, um der fast besiegten italienischen Armee in Libyen zu helfen. Die Wüsten Nordafrikas wurden zum Schauplatz seiner größten Erfolge - und seiner Niederlage durch einen weit überlegenen Feind.
Auf dem nordafrikanischen Kriegsschauplatz erlangte der "Wüstenfuchs", wie er wegen seiner kühnen Überraschungsangriffe von Freund und Feind genannt wurde, einen hervorragenden Ruf, und bald beförderte ihn Hitler, beeindruckt von solchen Erfolgen, zum Feld Marschall.
Rommel hatte jedoch Schwierigkeiten, diesem Erfolgsdruck weiterhin standzuhalten. Nordafrika war nach Hitlers Ansicht nur eine Nebenschau. Trotz der zunehmenden Versorgungsschwierigkeiten und Rommels Bitte, seine erschöpften Truppen abzuziehen, befahl Hitler im Sommer 1942 einen Angriff auf Kairo und den Suezkanal. Rommel und seine deutsch-italienische Armee wurden von den Briten in El-Alamein (Al-?Alamayn, Ägypten), 100 km von Alexandria entfernt, angehalten. Zu dieser Zeit gewann Rommel erstaunliche Popularität in der arabischen Welt, wo er als "Befreier" der britischen Herrschaft angesehen wurde. Zu Hause stellte ihn das Propagandaministerium als den unbesiegbaren Volksmarschall dar. Aber die Offensive gegen Ägypten hatte seine Ressourcen überfordert. Ende Oktober 1942 wurde er in der zweiten Schlacht von El-Alamein besiegt und musste sich auf den deutschen Brückenkopf in Tunis zurückziehen. Im März 1943 beorderte Hitler ihn nach Hause. [3]
Einsatz in der Normandie
Rommel war mit im Beratungszimmer als Hitler erfuhr, dass die Alliierten einen umfassenden Angriff auf die Strände der Normandie planen. Rommel wollte die gesamte Streitmacht der Armee in Position bringen, um einen "Atlantikwall" zu schaffen, der die Alliierten direkt nach ihrer Landung angreifen würde. Der Meister des Bewegungskrieges entwickelte dort einen ungewöhnlichen Erfindungsreichtum bei der Errichtung von Küstenschutzwerken. Aufgrund seiner Erfahrung in Nordafrika mit der Abriegelung der Alliierten aus der Luft glaubte Rommel, dass die einzige erfolgreiche Verteidigung der Küstenlinien darin bestand, die Errichtung eines Brückenkopfes des Feindes mit allen Mitteln zu verhindern.
Seine Vorgesetzten, insbesondere Gerd von Rundstedt, lehnten jedoch ab und bestanden auf einer traditionelleren Platzierung von Reserven weiter hinter den Linien. Diese strategischen Diskrepanzen schwächten die Effizienz der deutschen Verteidigung, als die Invasion schließlich entlang der Küste der Normandie begann. [2]
Zweifel und Verschwörung
Irgendwann im Jahr 1944 zweifelte Rommel an den endgültigen Erfolgsaussichten Deutschlands im Krieg sowie an Hitlers Fähigkeit, sich der Realität zu stellen und Frieden mit den Westmächten zu schließen. Im Frühjahr 1944 kamen einige von Rommels Freunden, die sich der geheimen Opposition gegen Hitler angeschlossen hatten, auf Rommel zu und schlugen ihm vor, nach dem Sturz Hitlers die Funktion des Staatsoberhaupts zu übernehmen. Rommel lehnte den Vorschlag nicht ab, wurde jedoch nicht darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie ein Attentat auf Hitler planten. Die Gruppe seiner Vertrauten wussten, dass Rommel die Idee des Mordes aus politischen Gründen nicht akzeptierte; auch hatte er alle ihm bis dahin von Hitler erteilten Hinrichtungsbefehle missachtet. Nachdem die Invasion begonnen hatte, versuchte Rommel mehrmals, Hitler darauf hinzuweisen, dass der Krieg verloren war und er sich mit den Westmächten arrangieren solle.
Die letzten Tage
Am 17. Juli 1944, während des Höhepunkts der Invasionsschlacht, wurde Rommels Auto von britischen Jagdbombern angegriffen und von der Straße gedrängt. Rommel wurde mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Im August hatte er sich ausreichend erholt, um zur Genesung in seine Heimat zurückkehren zu können. In der Zwischenzeit, nach dem Scheitern des Angriffs auf Hitlers Leben am 20. Juli 1944, waren Rommels Kontakte zu den Verschwörern ans Licht gekommen. Hitler wollte nicht, dass der "Volksmarschall" vor Gericht als sein Feind erscheint und von dort zum Tode verurteilt wird. Er schickte zwei Generäle zu Rommel, um ihm Gift anzubieten und ihm die Gewissheit zu vermitteln, dass sein Name und der seiner Familie unbeschädigt bleiben würden, wenn er einen Prozess durch sein vorzeitiges Ableben vermeiden würde. Am 14. Oktober zerbiss Rommel die ihm übergebene Zyankalikapsel und beendete damit sein Leben. Er wurde später mit vollen militärischen Ehren bestattet. [4]
Quellenangaben:
[1] Walter Otto Julius Görlitz. "Der deutsche Generalstab, Geschichte und Gestalt 1657-1945".
[2] Biography.com-Redakteure, "Erwin Rommel Biografie", Webseiten-Name: Die Biography.com-Website, URL: https://www.biography.com/political-figure/erwin-rommel , Herausgeber: A & E Television Networks. Zugriffsdatum: 6. April 2021. Zuletzt aktualisiert am 26. März 2021. Ursprüngliches Veröffentlichungsdatum: 01. April 2014.
[3] Internet: http://www.britannica.com
[4] Library of Congress, Washington, D.C.