Richthofen, Lothar (Siegfried) Freiherr von

dt. Kampfflieger im 1.WK


Richthofen, Lothar (Siegfried) Freiherr von
Kurz & Kompakt
  • Geburtstag:
    27. September 1894
  • Geburtsort:
    Breslau
  • Geburtsland:
    Polen
  • Sterbedatum:
    04. Juli 1922
  • Sterbeort:
    Hamburg-Fuhlsbüttel
  • Sterbeland:
    Deutschland

Lothar Siegried Freiherr von Richthofen wurde am 27. September 1894 in Breslau geboren und verstarb am 4. Juli 1922 im Alter von nur 27 Jahre in Fuhlsbüttel, Hamburg, Deutschland. Richthofen erzielte im Ersten Weltkrieg 40 Siege im Luftkampf und überlebte zwei Flugzeugabstürze bzw. -beschüsse, bevor er nach Kriegsende zur zivilen Luftfahrt wechselte.

Frühe Karriere
Lothar von Richthofen wurde am 27. September 1894 in Breslau geboren – zwei Jahre nach seinem berühmten Bruder Manfred (der als 'bester Kampfpilot des Ersten Weltkriegs' in die Geschichte einging). Als im Sommer 1914 in Europa der Erste Weltkrieg ausbrach, war Lothar von Richthofen bereits Kavallerieoffizier. Im folgenden Jahr, 1915, beantragte und erhielt er einen Transfer zum deutschen Luftverkehrsdienst. Er wurde im Januar 1916 als Luftraum-Beobachter eingesetzt und erlebte in dieser Funktion die Schlacht von Verdun.

Der Kampfpilot
Nach erfolgreicher Ausbildung zum Kampfpiloten, wurde er im März 1917 der „Jasta 11“ zugeteilt – dem Geschwader, in welchem auch sein bereits legendärer älterer Bruder vertreten war. Unbeeindruckt von dem enormen Ruhm seines Bruders – und den damit verbundenen hohen Erwartungen – erzielte Lothar innerhalb von 47 Tagen bemerkenswerte 24 Siege, darunter im Mai 1917 gegen Albert Ball, einen der erfolgreichsten britischen Jagdflieger des Ersten Weltkriegs. Richthofen war von Natur aus impulsiver und aggressiver als sein besonnener und eher vorsichtiger Bruder Manfred.

Verwundung und Tod des Bruders
Nur sechs Tage nach dem Abschuss von Ball wurde von Richthofen selbst bei einem Luftkampf gegen den Briten "R.E.2e" schwer verwundet. Er erholte sich und erhielt Ende September desselben Jahres das Kommando über Jasta 11. Mitte März 1918 wurde von Richthofens Flugzeug erneut schwer beschädigt, diesmal vom Australier Geoffrey Hughes. Nach der Landung seines schwer beschädigten Jagdfliegers wurde er ins Krankenhaus eingeliefert, wo er vom Tod seines älteren Bruders erfuhr, der am 21. April 1918 ums Leben kam. Lothars Zahl der "Kills" hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 30 erreicht. [1]

Wieder im Einsatz
Nach fünf Monaten Rekonvaleszenz, setzte Richthofen im Sommer 1918 seine Erfolgsserie fort und erreichte insgesamt 40 Siege. Seinen letzten Sieg errang er am 12. August 1918. Am darauffolgenden Tag wurde er erneut schwer verwundet, als seine Fokker D.VII über der Somme-Region abgeschossen wurde. Sein Einsatz im Krieg war damit vorbei. [2]

Familiengründung und früher Tod
Nach dem Waffenstillstand arbeitete er vorübergehend auf einem Bauernhof, bevor er eine Stelle in der Industrie einnahm. Hochzeit mit Doris Gräfin Keyserlingk aus dem Hause Cammau. Zwei Kinder (Sohn und Tochter) entstammen dieser Ehe. [3]

Seine Leidenschaft für die Luftfahrt war jedoch ungebrochen. Schließlich nahm er eine zivile Stelle als Pilot an, wobei er Passagiere und Post zwischen Berlin und Hamburg beförderte. Lothar von Richthofen starb am 4. Juli 1922 im Alter von 27 Jahren bei einem Flugunfall in Fuhlsbüttel.

Externe Links
[1] Lothar von Richthofen: 40 Luftsiege http://www.acepilots.com/wwi/ger_lothar.html
[2] firstworldwar.com
[3] Biografie Lothar von Richthofens Seite auf theaerodrome.com


Quellenangaben

[1] Duffy, Michael: Who's Who – Lothar von Richthofen, in: 'a multimedia history of world war one', Saturday, 22 August, 2009, https://www.firstworldwar.com/bio/richthofen_lothar.htm (Abruf am 30.03.2021)
[2] Franks, Norman and Giblin, Hal: 'Under the Guns of the German Aces', Grub Street, London, 1997 in: Internetseite The Aerodrome, zuletzt aktualisiert 2021, URL: http://www.theaerodrome.com/aces/germany/richthofen1.php, Abruf am 30.03.2021
[3] Pietsch, Thorsten: Frontflieger ,in 'Die Soldaten der deutschen Fliegertruppe 1914 – 1918', 2000, URL: http://www.frontflieger.de/4-lothar.html, Abruf am 30.03.2021