Willi Sanke-Fliegerpostkarten
Willy Sanke war der am besten organisierteste und produktivste Hersteller von Fotopostkarten für die frühe Luftfahrt in Deutschland. Seine Produktion in Berlin begann um 1909 zu florieren und wurde mit dem Ende des Ersten Weltkriegs im Jahr 1918 eingestellt.
Sankes Karten waren in eine Serie gegliedert, die 600-700 nummerierte Karten und weitere 100 bis 200 nicht nummerierte Karten produzierte. Seine frühen Karten zeigten Deutschlands erste erfolgreiche Piloten (einschließlich weiblicher Piloten) und ihre Flugmaschinen, einschließlich der frühen Zeppeline.
Die Karten druckten normalerweise den Namen und den Rang des Piloten, das Flugzeugmodell oder das auf der Karte dargestellte Ereignis. Die ersten 300 Karten tragen häufig die Überschrift "Flugplatz Johannisthal" - der Flughafen, an dem einige der größten frühen Flugshows stattfanden.
Sanke nutzte die Talente vieler Fotografen, um die Bilder zu produzieren. Franz Fischer, Nichola Perscheid, A. Krauth und andere haben zusammen mit der Rotophot Company und Gustav Liersch zusammengearbeitet, um diese Fotopostkarten zu erstellen. Ihre Namen und Marken erscheinen manchmal zusammen mit Sanke auf der Karte.
Als Deutschland in den Ersten Weltkrieg eintrat, zeigten die Karten die Luftfahrt aus militärischer Sicht. Die neuesten Serienflugzeuge und ihre innovativen Funktionen waren ein Highlight der Karten. Auf den Karten waren auch erbeutete Flugzeuge anderer Länder abgebildet. Auch die ersten erfolgreichen Kampfpiloten oder "Asse" waren beliebte Karten - insbesondere Gewinner des Pour Le Merite.
Die beiden Auszeichnungen "Pour le-Mérite" (PLM) und "Goldenes Militär-Verdienstkreuz" (GMV), waren die höchsten deutschen Kriegsauszeichnungen für Offiziere, bzw. Unteroffiziere im Ersten Weltkrieg. Nur ein Offizier unter 480 Offizieren erhielt den Orden Pour le Mérite und nur ein Soldat unter 7.200 Unteroffizieren und Mannschaften erhielt das Goldene Kriegsverdienstkreuz. (Zitat-Quelle: https://www.wikiwand.com/de/Liste_deutscher_Jagdflieger_im_Ersten_Weltkrieg)
Max Immelman und Oswald Boelke waren die frühesten fliegenden Empfänger der Auszeichnung und umfassten zusammen etwa 20 der frühen Karten. Im Verlauf des Krieges wurde der Schwerpunkt zunehmend auf die erfolgreichen Piloten oder Helden des Krieges gelegt; einige (Gedenk)karten erinnern an den Tod der Piloten.
Die meisten Karten sind in der Reihenfolge ihrer Herstellung nummeriert, jedoch keineswegs lückenlos. Dies mag an der Zensur des Herstellers durch die Regierung liegen sowie an Sankes Entscheidung, neues Kartenmaterial bzw. neue Kartenmotive durch eine geänderte Zahlenfolge zu unterscheiden.