Dragendorff, Hans

dt. Archäologe


Dragendorff, Hans
Kurz & Kompakt
Geburtstag:25. Oktober 1870
Geburtsort:Dorpat
Geburtsland:Estland
Sterbedatum:29. Januar 1941
Sterbeort:Freiburg im Breisgau
Sterbeland:Deutschland

Hans Dragendorff wurde am 15. Oktober 1870 als Sohn des Pharmazeuten Georg Dragendorff in Dorpat, Estland geboren. Seine jungen Jahre verbrachte er in einem soliden Elternhaus. Damals war die baltische Oberschicht in gesicherter, unangetasteter Stellung. Sein Vater lehrte an der Universität in Dorpat. Dem jungen Hans kam es zu Gute, dass er in einem Umfeld aufwuchs, in dem geistiges Streben, Wissenschaft und ein froher, starker Lebenswillen verbunden waren. Die Jugend war heiter, die Schulzeit am Dorpater Gymnasium streng humanistisch und straff. Bereits dort zeigte sich die Draggendorff's Ausrichtung auf historische Zusammenhänge. Im Jahr 1888 begab er sich in sein erstes Semester, das er ebenfalls in Dorpat absolvierte. Sein Eifer galt vor allem der klassischen Archäologie. Der junge Professor Georg Löschke war in Dorpat der Vertreter dieses Fachs. Ihm folgte Hans 1891 nach Bonn.

Der "Bonner Kreis" war ein Zusammenschluss, an dessen Spitze Büchler und Löschke als Philologen standen. Um diesen Mittelpunkt situierten sich weitere Disziplinen, so auch die Archäologie. Diese gewann schnell an Zuhörern und Schülern. In diesem Kreis wuchs Hans Dragendorff heran. In ihm erwachte das Interesse an der römisch-germanischen Forschung. So wurden die römischen Monumente im Rheinland erforscht und neu bewertet.

Ein ganz besonderes Gebiet wählte Hans Dragendorff für seine Doktorarbeit. "Terra Sigillata" erschien im Jahr 1895 als Beitrage zu Geschichte römischer und griechischer Keramik. Der Autor ging dabei weit über das Thema hinaus uns schuf mit dieser Schrift eine Basis für die weiteren Grabungen. Ohne sein Werk hätten die Limesforschung und andere Expeditionen niemals zu einem klaren Ergebnis geführt. Ein Jahr nach dem Studiums-Abschluss erhielt Hans Dragendorff ein Stipendium des Archäologischen Institutes. Damit konnte er für ein Jahr Griechenland und Italien bereisen. Nach diesem eindrucksreichen Jahr nahm er an einer Ausgrabung auf Santorin teil. Aus seinen Erfahrungen und Funden bei wichtigen Grabungen entstand seine Dissertation. Neue Erkenntnisse wurden gewonnen, die von allgemein bedeutender Wichtigkeit waren.

Im Jahr 1898 trat Hans Dragendorff seine Stelle als Professor für klassische Archäologie an der Universität Basel an. Dort nutzte er die Zeit zur Auswertung seiner gewonnenen Funde. 1902 verließ er Basel, um seine Arbeit als Direktor des Archäologischen Institutes in Frankfurt zu beginnen. Hier wirkte er und leistete enorme Arbeit, nicht nur am Schreibtisch. Im ging es vor allem um den Aufbau der Wissenschaft, die Organisation und die Mithilfe als Arbeiter vor Ort. 1911 wurde Hans Dragendorff nach Berlin berufen. Dort nahm er die Leitung der Direktion des Archäologischen Institutes an. Im Jahr 1922 wechselte er nach Freiburg und übernahm die Professur für Archäologie an der dortigen Universität. Rasch fühlte er sich dort heimisch und wirkte in verschiedenen Posten und Ämtern bis zu seinem unerwarteteten Tod am 29. Januar 1941, ebenda.


Quellenangaben:

[1] https://www.zobodat.at/biografien/Dragendorff_Hans_Berichte-naturf-Ges-Freiburg-Br_37_0104-0110.pdf
[2] https://www.deutsche-biographie.de/sfz60916.html