Humboldt, Alexander v.

dt. Naturforscher, Entdecker, Universalgenie


Humboldt, Alexander v.
Kurz & Kompakt
Geburtstag:14. September 1769
Geburtsort:Berlin
Geburtsland:Deutschland
Sterbedatum:6. Mai 1859
Sterbeort:Berlin
Sterbeland:Deutschland

Alexander von Humboldt war ein deutscher Naturforscher, Entdecker und Universalgenie.

Herkunft und Elternhaus

Alexander von Humboldt wurde am 14.9.1769 in Berlin geboren wurde. Der weltbekannte Naturforscher stammte aus einer wohlhabenden, preußischen Adelsfamilie. Sein Vater Alexander Georg war Offizier und Kammerherr am preußischen Hof. Seine Mutter Marie Elisabeth Colomb war die Tochter eines reichen Fabrikanten. Alexander wuchs gemeinsam mit seinem älteren Bruder Wilhelm in Berlin auf. [1]

Kinder- und Jugendzeit / Ausbildung

Bereits im Alter von neun Jahren verlor v. Humbodt seinen Vater. Früh schon schwärmte er von der Natur. Er war abenteuerlustig und hielt sich mit Vorliebe im Freien auf. Regelmäßig spazierte der spätere Naturforscher durch einen großen Forst in Berlin Tegel. Alexander von Humboldt war schon in seiner Kinder- und Jugendzeit wissbegierig. So schlossen sich Alexander und sein Bruder Wilhelm auch als junge Männer den intellektuellen Kreisen Berlins an, in welchen die Themen Erziehung, Toleranz und unabhängiges Denken im Fokus standen. [2]

Eine Schule haben weder Alexander noch sein Bruder Wilhelm besucht. Ihre Erziehung und Ausbildung wurde, wie es bei vielen Familien aus gut bürgerlichem Hause üblich war, von Hauslehrern vollzogen. [3]

12 Jahre lang wurden Alexander und sein Bruder von Gottlob Johann Christian Kunth unterrichtet, bis die Brüder 1789 zu studieren begannen. Noch später, in einer seiner Briefe, lobte Alexander die Qualitäten seines ehemaligen Hauslehrers: "Ich genoß, gemeinschaftlich mit meinem älteren Bruder Wilhelm, im Hause der Mutter, unter der Leitung eines talentvollen Mannes (des nachmaligen Geheimen Oberregierungsrats Kunth) eine überaus sorgfältige Erziehung."[4]  Sein Studium absolvierte er anschließend zeitweise in Frankfurt an der Oder, später wechselte er nach Göttingen. Dort studierte Alexander Mathematik, Naturwissenschaft und Sprachen. Danach absolvierte er seinen Staatsdienst im Bergbau in Oberfranken, in welchem sich auch schon sein großer Forscherinstinkt zeigte. Er entdeckte und untersuchte dort unter anderem die sogenannten kryptogamischen Pflanzen, die unter Tage wachsen. Ab Ende 1796 verlässt er den Staatsdienst und widmet sich ganz seiner Forschungsarbeit.

Wesentliche Lebensabschnitte

Das Forschen und Reisen stellte für Alexander die ideale Kombination dar. Als junger Mann begab er sich, gemeinsam mit dem Expeditions-Botaniker Aimee Bonpland, auf eine fünfjährige Forschungsreise durch Südamerika. Für seine Forschungen begab sich der Naturforscher dabei sogar immer wieder in Lebensgefahr: In der Nacht schlief er im südamerikanischen Urwald oder bestieg den Chimborazo im heutigen Ecuador, den höchsten Berg der Welt. Im Jahr 1804 kehrte Humboldt anschließend über Kuba und die USA zurück nach Europa.

Auf eine weitere große Reise begab sich Alexander von Humboldt im Alter von 60 Jahren. Er reiste durch Russland bis an die Grenze zu China. Anders als bei seiner langen Reise durch Südamerika, reiste der Wissenschaftler hier mit einem großen Gefolge, unter welchem sich Experten aus verschiedensten Bereichen befanden, wie beispielsweise der erfahrene Naturforscher Christian Gottfried Ehrenberg. [5]

Alterswirken

Alexander von Humboldt stirbt am 6. Mai 1859 in Berlin. Er war der wohl bekannteste Forscher seiner Zeit und hat mit seiner Denkweise und Vorstellungen von der Natur, die Wissenschaft bis heute geprägt. Sein weltbekanntes Werk "Kosmos – Entwurf einer physischen Weltbeschreibung", "das Werk meines Lebens", wie Alexander es selbst nannte, ist bis heute einzigartig geblieben. [6]

Werke des Naturforschers

Zahlreiche Werke verfasste Alexander von Humboldt über seine Forschungsergebnisse. Er schrieb unter anderem über Aspekte aus den Bereichen der Geologie, Wirtschaft, Kulturanthropolgie, Wissenschaftsgeschichte und Pflanzenmigration. Im Fokus stand für den Universalgelehrten die Frage: Wie können alle Lebewesen auf diesem Planeten friedlich zusammenleben? Seine gesammelten Forschungsergebnisse hat er in mehr als 30 Bänden für die Nachwelt festgehalten. Mit seinem fünfbändigem Lebenswerk "Kosmos – Entwurf einer physischen Weltbeschreibung", teilt der Naturforscher mit uns sein gesammeltes Wissen der wissenschaftlichen Welterforschung. Während sich die Wissenschaft zu dieser Zeit eher von der Natur entfernte und Disziplinen streng voneinander abtrennte, brachte Humboldt sie zusammen. In "Kosmos" behandelt er ein vielfältiges Themenspektrum, wofür er auch immer wieder Experten der jeweiligen Bereiche hinzuzog. Sein großes Werk prägte Generationen von Wissenschaftlern, Dichtern, Schriftstellern und Malern. [7]


Quellenangaben:

[1] Wulf, Andrea: Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur, 5. Auflage, C. Bertelsmann Verlag, München, 2015, S.33-36
[2] Geier, Manfred: Die Brüder Humboldt. Eine Biographie, 1. Auflage, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, 2009, S.15
[3] Geier, Manfred: Die Brüder Humboldt. Eine Biographie, 1. Auflage, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, 2009, S.22-25
[4] v. Humboldt, Alexander: Aus meinem Leben, 1. Auflage, C. H. Beck, München, 1989, S.85
[5] Wulf, Andrea: Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur, 5. Auflage, C. Bertelsmann Verlag, München, 2015, S.77-88
[6] v. Humbolt, Alexander: Alexander von Humboldt an Friedrich Wilhelm Bessel, 14. Juli 1833, in: Alexander von Humboldt, Cotta Briefe, 2009, S.204
[7] Wulf, Andrea: Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur, 5. Auflage, C. Bertelsmann Verlag, München, 2015, S.296-313