Immelmann, Max

dt. Jagdflieger, Fliegerass des 1.WK


Immelmann, Max
Kurz & Kompakt
Geburtstag:21. September 1890
Geburtsort:Dresden
Geburtsland:Deutschland
Sterbedatum:18. Juni 1916
Sterbeort:Annay
Sterbeland:Frankreich

Max Immelmann wurde im 1. Weltkrieg durch seine herausragenden Erfolge als Kampfflieger bekannt. Neben Oswald Beolcke und Manfred von Richthofen, gilt er als eines der 3 Flieger-Asse aus jener Zeit und Begründer der Flugkampftaktik.

Die frühen Jahre

Immelmann wurde am 21.09.1890 in Dresden geboren. Sein Vater Franz (1858-97) war Kartonagenfabrikant in Dresden, seine Mutter Gertrude Sidonie (1862-1916) war die Tochter von Maximilian Bruno Grimmer, einem Dresdner Generalauditeur. [7] Die Namen seiner Geschwister waren Franz und Elfriede. [6]

Militärische Ausbildung

Von 1905 – 1911 absolvierte Immelmann seine Ausbildung im Kadettenkorps Dresden und erlangte dort den Abschluss der Reifeprüfung. Anschließend trat er als Fähnrich dem Eisenbahnregiment 2 in Berlin bei, besuchte dann jedoch, ab 1912, die Kriegsschule in Anklam. Von 1912 bis 1914 studierte er Maschinenbau an der Technischen Hochschule Dresdens. Nach Beginn des 1. Weltkriegs im Jahr 1914, meldete sich Immelmann zur Fliegertruppe für den Luftkrieg und wurde ab November des Jahres in der Luftwaffenschule Johannistal ausgebildet. [3; 5]

Der 1. Weltkrieg

Nach Abschluss der Ausbildung wurde er in Frankreich eingesetzt und absolvierte zunächst Flüge als Aufklärer, kurze Zeit später flog er bereits als Kampfpilot. Als die Fokker E – Einzelsitzkampfflieger (erbaut von Anthony Fokker [1]) zum Einsatz kamen, entwickelten sich Immelmann und sein Kamerad Beolcke schnell zu Fliegerassen und zwischen ihnen entstand eine freundschaftliche Rivalität. [1; 3; 4] Gemeinsam entwickelten die beiden effektive Flugkampfstrategien und gelten damit heute als die Schöpfer der Lehren & Grundsätze der modernen Flugkampftaktik [3]: statt den bis dahin üblichen Einzelflieger-Angriffen, bildeten sie kleine Flugzeugverbände. [6] Außerdem entwickelte Immelmann das nach ihm benannte Manöver „Immelmann-Turn“, welches durch eine gleichzeitig ausgeführte Rolle & Kehre, einen schnellen Richtungswechsel und somit das Gelangen hinter den Feind ermöglicht. Diese Flugfigur gilt heute noch als Standard-Luftkampfmanöver.  [3; 5]

Bereits sein 1. Kampfflug im August 1915 brachte ihm einen Abschuss-Erfolg [3] und die nächsten ließen nicht lang auf sich warten, insgesamt schoss er 15 feindliche Maschinen ab. [3; 4] So wurde Immelmann noch im selben Jahr zum Leutnant befördert und wurde bei Freund & Feind schnell als der „Adler von Lille“ bekannt. [5] Neben weiteren Beförderungen zum Oberleutnant im April 1916  und Kommandant des „Kampf-Einsitzer-Kommando“ (KEK) 3 im Mai 1916 [6], erhielt er zahlreiche Ehren-Auszeichnungen. Gemeinsam mit Beolcke, wurde Immelmann am 13.01.1916 mit der höchsten preußischen Tapferkeitsauszeichnung geehrt, dem Pour le Mérite; damit waren die beiden die ersten Kampfflieger, die diesen Orden erhielten [3]. Weitere Auszeichnungen Immelmanns waren das Kommandeur-Kreuz des Königlich-Sächsischen Militär-St.-Heinrichs-Orden [3], das Eiserne Kreuz 1. und 2. Klasse sowie das Ritter-Kreuz mit Schwertern des Königlichen Hauses Orden-Hohenzollern. [4]

Das Ende der Fliegerlegende

Am 18.06.1916 fand Immelmann durch den Absturz seiner Fokker in Sallaumines, Frankreich, nahe Lille, den Tod. [3; 4]  Wie es dazu kam, scheint bis heute nicht geklärt zu sein, denn es existieren verschiedene Theorien: Ausfall des Synchronisationsgetriebes [1], Zusammenstoß mit einem anderen Flugzeug, Selbstbeschuss seines eigenen Propellers, Spekulationen über Manipulation seiner Maschine [2], Abbrechen der Tragflächen vom Rumpf, aufgrund heftiger Kampfbewegungen [3], Abschuss durch den Feind [5], versehentlicher Beschuss durch die eigene Artillerie [8]. Die Tragödie bot den Deutschen Anlass, ihre Flugzeuge durch BMW, Mercedes und die Albatros Flugzeugwerke verbessern zu lassen. [2]

Immelmann hatte es geschafft, sich einen derart großen Namen zu machen, dass selbst der britische Feind über seinen Tod bestürzt war und für den „Adler von Lille“ einen Kranz mit den Worten „Für unseren tapferen, ritterlichen Feind“ abwarf. [3]

Am 22.06.1916 fand seine Beerdigung in Cambrai, einer französischen Gemeinde, statt. Nach der Repatriierung seiner Überreste nach Dresden, fand er schließlich seine letzte Ruhe im städtischen Urnenhain Tolkewitz [1; 3], wo ihm riesige Menschenmengen bei einer feierlichen Zeremonie die letzte Ehre erwiesen. [1]

Am 24.06.1928 wurde das Grabdenkmal Immelmanns enthüllt: auf einer Kugel, welche die Erde symbolisieren soll, steht ein junger, nackter Mann, dessen rechte Hand ein Schwert trägt und dessen linker Arm, gemeinsam mit seinem Blick, gen Himmel gerichtet ist. Auf dem Sockel befindet sich ein Adler-Ornament und darunter die Inschrift: „IMMELMANN – DER ADLER VON LILLE“. [3]

Immelmann zu Ehren, wurden 2 Kasernen der Bundeswehr nach ihm benannt: die Immelmann-Kaserne in Celle und die Max-Immelmann-Kaserne in Manching-Oberstimm bei Ingolstadt. [3]

 

Quellenangaben:

[1] „Max Immelmann – The Eagle of Lille“  https://www.youtube.com/watch?v=RRoOkFFHHFw
[2] „The Great War In The Air – 208 Death Of Immelman“ https://www.youtube.com/watch?v=AfCNYJcWpuo
[3] „Der Adler von Lille – Max Immelmann“ https://www.youtube.com/watch?v=vN31Jg3cu-M
[4] „Max Immelmann Famous Pilots Video“ https://www.youtube.com/watch?v=RruCBj_2giw
[5] http://www.uni-stuttgart.de/hi/wgt/WW_ONE/Start/Weissbluten/Militaerpiloten/term_17398.html
[6] https://www.dhm.de/lemo/biografie/max-immelmann
[7] http://saebi.isgv.de/biografie/Max_Immelmann_(1890-1916)
[8] https://www.deutsche-biographie.de/sfz36393.html